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Aus dem Leben eines Bildschirmarbyters

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Zeit, mal aufzuräumen

18 Monate Smart Home

Zeit, mal aufzuräumen: 18 Monate Smart Home

Zeit, mal aufzuräumen

Ich habe unser Smart Home seit meinem Artikel Mein Smarthome mit OpenHAB 2 aus Hardwaresicht eigentlich nicht mehr großartig verändert. Lediglich die Schließanlage habe ich dank Nello und Nuki entsprechend digitalisiert. Die sonstigen Anpassungen waren rein softwareseitig. So habe ich neben ein paar hue-Effekten auch meine Teufel-Raumfeld-Boxen mit meiner Macbook-Touchbar verbunden und steuerbar gemacht oder unsere Alexa-Einkaufsliste mit Trello verknüpft.

In den letzten Wochen hat aber die Stabilität unseres W-Lan-Netzwerkes stark nachgelassen, sodass ich mich entschieden habe, unseren alten TP-Link Archer C7-Router durch ein sehr viel schnelleres Gerät zu ersetzen und auch die sehr alte "Raumfeld Base" gegen die neueste Version zu tauschen - denn auch hier hatte ich das Gefühl, dass die Hardware einfach nicht mehr zu dem fähig war, was ich von ihr tagtäglich verlange. In diesem Zuge wollte ich dann auch die grundsätzliche Verkabelung aufräumen und mich auch auf Netzwerk-Ebene von einigen Altlasten trennen.

Der Masterplan

Die grobe Idee hatte ich schon im Kopf: Ich schraube den Fernseher ab, hänge ein ohne großartig nachzumessen gekauftes Lochblech dahinter und befestige daran dann mit Kabelbindern die ganze Hardware. Außerdem wollte ich etliche verkettete Mehrfachsteckdosen und Switche durch eine einzige Steckdosenleiste mit 12 Steckern sowie einen 16-Port-Gigabit-Switch ersetzen und das Unitymedia-Modem an eine Stelle hängen, die besser belüftet ist.

Als Router hatte ich nach einigen Überlegungen den Netgear Nighthawk X10-AD7200 gewählt und in diesem Zuge auch noch relativ kurze, Gigabit-fähige Netzwerkkabel bestellt. Neben der Verkabelung wollte ich auch das ganze Netzwerk aufräumen und jeder Hardware, die stationär in der Wohnung verbaut ist, eine statische IP-Adresse verpassen und nur den Adressraum ab 192.168.0.180 für Smartphones, Computer und dergleichen freigeben.

Checklist

  • Lochplatte hinter Fernseher hängen
  • Modem besser belüften
  • Unnötige Verlängerungen loswerden
  • Schnellen Router installieren
  • Statische IP-Adressen für stationäre Hardware
  • Pi-hole installieren
  • Software aktualisieren

Zum Abschluss stand dann noch ein Update von OpenHAB von Version 2.2 auf 2.3 sowie die Installation der Software Pi-hole an. Pi-hole wird auf einem Raspberry Pi installiert und fungiert als DNS-Server der Verbindungen zu potenziellen Werbe-Servern schon vor dem Download der Werbung blockiert. Das verringert den Traffic und beschleunigt nahezu alle Webseiten und Apps, da diese die Werbung gar nicht erst herunterladen können.

Hardware-Umbau wie am Schnürchen

Der Umbau lief erschreckend reibungslos und hat etwa vier Stunden in Anspruch genommen. Lediglich die Löcher des Lochblechs musste ich etwas aufbohren, die Abstände der Löcher haben aber zum Glück genau zu denen unseres Fernsehers gepasst. Wir haben dann noch ein paar Schrauben zurecht gesägt und den Fernseher samt montiertem Lochblech wieder aufgehängt. Die restliche Montage bestand dann darin, passende Plätze für die Hardware zu finden und alle zu langen Kabel direkt mit entsprechenden Kabelbindern so zu verzurren, das alles möglichst sauber aussieht. Selbst der Nighthawk X10 passt - auch durch Zufall - haargenau zwischen die Wandhalterung des Fernsehers und kann dort einfach reingesteckt und leicht wieder herausgezogen werden. Ein Traum!

An dieser Stelle auch einen Dank an Paul, der mich tatkräftig unterstützt hat.

Unser Fernseher befreit von Hardware
Die Lochplatte ist verbaut
Die Steckdosenleiste sowie Modem und Router sind eingebaut
Nahezu die gesamte Hardware ist wieder an ihrem Platz

Softwarekonfiguration

Die Konfiguration der Software erwies sich letztlich als komplizierter als gedacht. Am Tage des Umbaus habe ich es lediglich geschafft, Modem und Router wieder so einzurichten, dass ich die restliche Woche ohne Einschränkungen arbeiten konnte. Da ich die SSID und das Passwort unseres W-Lan-Netzwerkes übernommen habe, haben sich alle Geräte wieder automatisch verbunden. Nur auf die Multiroom-Funktion der Raumfeld-Boxen musste ich erst mal verzichten, da die Einrichtung der neuen Raumfeld Base teilweise erfordert, dass ich mit einem Netzwerkkabel zu den einzelnen Boxen laufe, um sie entsprechend im System anmelden zu können.

Da ich ein separates Modem vom Unitymedia verwende muss ich den Nighthawk X10-Router im Access-Point-Modus betreiben. Das hat leider die Folge, dass der Router automatisch die Möglichkeit für den Betrieb eines DHCP-Servers verweigert. Kurz nachdem ich mich damit abgefunden hatte, dafür das langsame Unitymedia-Modem zu verwenden habe ich aber bemerkt, dass ich für den korrekten Betrieb von Pi-hole sowieso den von dieser Software angebotenen und für meine Zwecke besser konfigurierbaren DHCP-Server verwenden muss und mein Problem war gelöst.

Die restliche Konfiguration bestand dann darin, mich durch etliche Apps zu wühlen, um die MAC-Adressen der Netzwerkkarten der etwa 40 IOT-Geräte zu finden. Oft ist es leider nicht möglich, die gewünschte IP-Adresse manuell im Interface des Anbieters zu definieren, sodass ich meine Wunsch-IP einfach von meinem DHCP-Server zuweisen lassen muss. Mir war es wichtig, dass alle bekannten Geräte an der letzten Stelle der IP-Adresse eine Zahl kleiner als 180 haben, um entsprechende Geräte schnell erkennen zu können.

Screenshot: Auszug aus meiner Smart-Home-Dokumentation

Die meiste Zeit hat die Neuinstallation des Teufel Raumfeld-Systems in Anspruch genommen. Da ich teilweise noch sehr alte Boxen besitze, musste ich stellenweise mit einem Netzwerkkabel zu jeder Box laufen, diese komplett zurücksetzen und dann in das System aufnehmen. Manche Boxen haben es wohl nicht verkraftet, dass sie fast eine Woche vergeben nach ihrer Base gesucht haben. Zu guter Letzt hat dann auch direkt das neu eingerichtete Pi-hole die Verbindung zum Teufel-Updateserver blockiert, was die Raumfeld-App dann zum kompletten Neustart des Einrichtungsassistenten bewegt hat. Nachdem ich dieses Problem aber erkannt und die Filterfunktion des Pi-hole vorübergehend deaktiviert hatte, konnte ich die Einrichtung abschließen.

Softwareupdate

Vor dem Update von OpenHAB hatte ich die größte Angst, da es mir beim letzten Mal das komplette System zerschossen hatte. Ich war sogar schon davon ausgegangen, hier alles neu einrichten zu müssen. Zu meiner Freude verlief dieses Update aber komplett automatisch und fehlerfrei. Das Update auf Version 2.3 fand ich spannend, da damit auch das Amazon Echo Control Binding verfügbar wird und ich damit unsere Echo Dots noch tiefer in unser Smart Home integrieren kann. Ich habe spaßeshalber direkt eine Funktion integriert die den Echo Dot im Wohnzimmer ein "Na, wer das wohl sein kann?" sagen lässt, wenn es an der Tür klingelt. Das digitale Ereignis dafür habe ich bereits, da unsere Gegensprechanlage mit Nello verbunden und ebenfalls in OpenHAB integriert ist.

Einziger Wermutstropfen war hier auch wieder die Wiedereinbindung meiner Raumfeld-Boxen, die ich vor einiger Zeit selbst in OpenHAB integriert habe. Hierfür hatte ich damals die Software Raumserver sowie das HTTP Binding von OpenHAB 2 verwendet, doch leider hat der Raumserver die neue Raumfeld Base einfach nicht erkannt. An diesem Problem habe ich dann noch bis spät in die Nacht des Samstags getüftelt, musste aber unverrichteter Dinge ins Bett gehen.

Am nächsten Morgen steckte ich die alte Raumfeld Base dann nochmals ins Netzwerk und konnte feststellen, dass damit alles problemlos funktioniert. Nach weiteren Stunden bin ich dann darauf gekommen, dass Teufel das Feld RaumfeldManufacturer in der UPnP-Antwort der Raumfeld Base von Raumfeld GmbH zu Lautsprecher Teufel GmbH geändert hat. Als ich dann die Konfigurationsdatei des Raumservers angepasst habe, war auch dieses Problem gelöst.

Fazit

Nach etwa 18 Stunden Umbau- und Konfigurationsarbeit

Fazit: Nach etwa 18 Stunden Umbau- und Konfigurationsarbeit

Fazit

Das Update war zeitintensiver als geplant, aber hat sich gelohnt. Unser W-Lan ist wieder sehr stabil und die aktuell etwa 64 verbundenen Geräte verstehen sich prächtig. Nur das Raumfeld-System schafft es noch immer nicht, zuverlässig eine stabile Verbindung aufzubauen, vor allem wenn ich über Spotify Musik höre. Ich werde hier nochmals gesondert Teufel kontaktieren und hoffe, dass ich ernst genommen werde und wir das Problem ergründen können.

Davon abgesehen kann ich die volle Bandbreite meines 120Mbps-Anschlusses wieder ungebremst ausnutzen. Durch die statischen IP-Adressen und zusätzlich vergebenen Hostnames finde ich die Hardware verlässlich an der selben Stelle im Netzwerk und sowohl am Switch sowie der Steckdosenleiste ist noch Platz, sodass die nächste Smart-Home-Erweiterung ebenfalls sauber eingebaut anstatt nur irgendwie hingewurstelt werden kann.

Foto: Unsere Smart-Home-Elektronik vor dem Umbau
Foto: Unsere Smart-Home-Elektronik vor dem Umbau

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