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Bereits im Juli habe ich über meine Erfahrungen mit der smarten Gegensprechanlage nello one berichtet. Im September hatte ich mich dann entschlossen, auch die Wohnungstür in unser Smart Home zu integrieren und entsprechend ein Nuki Combo bestellt. Mit diesem Elektronischen Türschloss, das mittlerweile auch kompatibel zu HomeKit ist, kann jede Türe nachgerüstet werden.
Mein Ziel war insbesondere, das Haus gänzlich ohne Schlüssel verlassen zu können ohne Sorge habe zu müssen, nicht mehr reinzukommen. Außerdem fand ich die Idee praktisch, Freunden und Bekannten einen zeitlich begrenzen Zugang zu unserer Wohnung geben zu können, ohne einen Schlüssel aushändigen zu müssen. Ein Erfahrungsbericht.
Für mich war wichtig, dass sich an der Tatsache, dass ich unsere Wohnung auch mit einem Schlüssel betreten kann, nichts ändert. Dafür habe ich mit Erfolg geprüft, ob sich unser Schließzylinder auch drehen lässt, wenn innen immer ein Schlüssel steckt. Denn so funktioniert Nuki: Ein Motor wird von innen über das Türschloss mit eingestecktem Schüssel geklebt, der sich fortan einfach drehen kann, um die Tür zu öffnen. Zu meiner Freude war dies der Fall und unser Vermieter hat uns auf Nachfrage einen weiteren Schlüssel ausgehändigt, der seither im Schloss steckt.
Die eigentliche Einrichtung hat sehr leicht funktioniert, die Nuki-App führt schön illustriert durch den gesamten Einrichtungsprozess und im großen und ganzen ist hier wenig Luft um Fehler zu machen. Das Schloss kalibriert sich komplett selbstständig, sodass aus Sicht des Anwenders lediglich dafür gesorgt werden muss, dass entsprechend korrekt aufgeklebt wurde. Im Vergleich zu nello one würde ich die Einrichtung als "robuster" und "stabiler" bezeichnen. Anders als bei nello ist die Nuki-App nicht abgestürzt und ich konnte das Smart Lock nach wenigen Minuten benutzen.
Manch einer mag Bedenken haben, dass ein Einbruch in unsere Wohnung nun auch komplett digital stattfinden kann - was natürlich stimmt. In Anbetracht der Tatsache, dass das gewaltsame Öffnen unser Standard-Wohnungstür aber ohnehin zu schaffen ist würde ich behaupten, dass unsere Wohnung seit Nuki sicherer ist, denn das System schließt die Tür komplett ab, sobald unsere Smartphones einen einstellbaren Radius von 100 Metern verlassen. Somit ist die Wohnung auch komplett verschlossen, wenn wir nur schnell zum Einkaufen fahren.
Der Aufwand für den digitalen Einbruch erfordert außerdem, dass exakt unsere Wohnung im Fokus steht und der Angreifer sein Handwerk versteht. Ich behaupte dass es im Vergleich leichter wäre, mir aufzulauern um mir den physischen Schlüssel abzunehmen.
Die sonstige Nutzung geht im Regelfall reibungslos vonstatten. Sobald sich eines unserer Smartphones der geografisch markierten "Home-Zone" unserer Wohnung nähert, ist das Schloss scharfgestellt. Kommt das Smartphone jetzt auch noch in die Reichweite des W-Lan-Netzwerkes sowie der Bluetooth-Reichweite des Schlosses, öffnet sich automatisch die Tür. Das ist besonders praktisch wenn wir uns vollgepackt mit Wäsche oder Einkäufen unserer Wohnung im vierten Stock nähern und dann einfach in die Wohnung laufen können, ohne unsere Ladung abstellen zu müssen um den Schlüssel herauszukramen.
Leider funktioniert die Erkennung manchmal nicht oder nur sehr spät. Da wir auf dem Weg vom dritten in den vierten Stock zudem kurzzeitig schon in der Reichweite des Schlosses sind, obwohl noch ein Stockwerk zu bewältigen ist, kommt es auch manchmal vor, dass sich die Tür zu früh öffnet und wir uns dann sputen müssen um das Zeitfenster, in dem die Tür geöffnet bleibt, noch zu erwischen. Hier konnte ich aber durch das Erhöhen des Zeitfensters in den Einstellungen für Entspannung sorgen.
Nach über drei Monaten Nuki-Nutzung bin ich noch immer sehr zufrieden mit der Lösung. Ich erwische mich noch sporadisch dabei wie ich mit dem physischen Wohnungstürschlüssel hantieren möchte und habe mich noch nicht ganz entwöhnt. Besonders umständlich wird es, wenn der Schlüssel von außen schon im Schloss steckt und Nuki dann anfängt, die Türe von innen zu öffnen. Aber an diesem Bedienfehler bin ich letztlich selbst schuld.
Davon abgesehen gehe ich dank der Verbindung zu nello one komplett ohne Schlüssel joggen, vergebe des öfteren auch Besuchern die über mehrere Tage bei uns bleiben einen Zugang und öffne unsere Tür primär über die Apple Watch. So erreiche ich die Nuki-App auf jeden Fall schneller als ich meinen Schlüssel jemals finden und ins Schloss stecken könnte.
In den nächsten Wochen und Monaten möchte ich außerdem prüfen, ob ein Schließzylinder mit Fingerabdruckscanner und ein Vorhängeschloss mit Fingerabdruckscanner auch für den Keller sowie mein eBike einen adäquaten Ersatz für den Schlüssel darstellen können.
Nachdem dieser Artikel etwa Zwölf Wochen auf seine Veröffentlichung wartete, konnte ich noch weitere Erfahrungen mit Nuki sammeln und muss die reibungslose Nutzung zumindest teilweise revidieren: Das smarte Schloss hat nämlich mit dem Wintereinbruch - vermutlich weil sich unsere Tür aufgrund der kälteren Temperaturen etwas ausgedehnt oder zusammengezogen hatte - auch sporadisch das Öffnen der Türe verweigert indem der Bolzen "hing" und dann nicht ganz geöffnet wurde. Das selbe Problem bestand auch beim Abschließen der Tür, sodass diese tagelang nicht verschlossen wurde sondern nur zugefallen blieb (also wie vor Einsatz von Nuki).
Der Nuki-App kann leider nur über ein sehr verstecktes Menü entnommen werden, dass ein Problem beim Verriegeln vorliegt. Ich als Nutzer bekomme, obwohl das Schloss offensichtlich in der Lage ist, dieses Problem zu erkennen, keine weitere Meldung oder Push-Nachricht. Hier würde ich mir Nachbesserung wünschen.
Außerdem unpraktisch: Meine Freundin ist eines Nachts mit dem Schlüssel in die Wohnung gekommen, weil ihr Smartphone leer war. Als sich dieses dann über die Nacht auflud und wieder anschaltete, war Nuki der Meinung, die Wohnungstür aufschließen zu müssen, sodass diese letztlich, zwar nur einen kleinen Spalt geöffnet, einen Großteil der Nacht offen stand.