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Aus dem Leben eines Bildschirmarbyters

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Das Smartphone am Handgelenk

Ich bin nun seit ungefähr eineinhalb Jahren täglicher Nutzer der Apple Watch. Die Uhr ist Apples Versuch, den Smartwatch-Markt zu dominieren. Zuerst hatte ich das silberne Modell der ersten Generation, mittlerweile die schwarze Version der zweiten Generation. Mindestens ein Leser von iphone-ticker.de behauptet, die Apple Watch ist die beste Smartwatch am Markt. Aus Entwickler-Sicht war die Apple Watch zu Beginn der Horror. Es gab keine nativen Apps, die Smartwatch-App war quasi nur ein Anhängsel der iPhone-App. Und die dafür benötigte Entwicklungsumgebung Xcode ist gefühlt bei jedem dritten Kompilierversuch abgestürzt.

Ich habe mir die Uhr nicht gekauft, weil ich sie wollte, sondern, weil ich als iOS-Entwickler natürlich wissen musste, wie entsprechende App-Entwicklung für diese neue Plattform funktioniert. Um Kunden entsprechend beraten zu können habe ich die Uhr einfach die ganze Zeit getragen. Mittlerweile mag ich sie nicht mehr missen, aber ich würde nicht behaupten, dass ich die Uhr häufig nutze. Einzig der Vorteil, dass Push-Nachrichten mit einer kurzen Armbewegung gelesen werden können und das iPhone in der Tasche bleiben kann, ist ein großer Mehrwert.

Dass die Uhr wasserdicht ist, ist meiner Meinung nach obligatorisch. Die zweite Generation der Uhr ist es offiziell, mit der ersten habe ich auch über ein Jahr lang geduscht. Schade ist natürlich, dass aufgrund des kapazitiven Displays eine Bedienung unter Wasser nicht möglich ist und auch die zweite Generation unter der Dusche manchmal ungefragt irgendwelche Apps öffnet. Ich hoffe hier findet Apple schon für die dritte Generation eine brauchbare Lösung.

Aber was machst du mit der Uhr?

Hand auf's Herz: Ich gucke mehrheitlich auf die Zeit, wenn ich meine Apple-Uhr benutze. Neben der Uhrzeit ist auch die Anzeige des Akkustandes leider eine Information, die ich noch zu häufig überprüfen muss. Mir hält der Akku - wenn ich die Uhr versehentlich nicht über Nacht lade oder falsch auf das Dock lege - ungefähr bis 18 Uhr das nächsten Tages. Zum Glück dauert der Ladevorgang nur eine gute Stunde, darum kann das Versäumnis auch während des Tages aufgeholt werden. Ein Zweit-Apple-Watch-Ladekabel gehört mittlerweile aber auch zu meinem Standardrepertoir an Dingen, die mit mir das Haus verlassen.

Für die sinnvolle Nutzung von Apps ist auch die zweite Generation noch viel zu langsam und instabil. Wenn man wirklich in der Situation ist, eine App auf seiner Apple Watch nutzen zu müssen, ist es meistens schneller, kurz das iPhone aus der Tasche zu holen, denn Apps brauchen einfach viel zu lange, bis sie geöffnet sind. Erst letztens habe ich mir die App tacet angeschaut. Dieser Versuch ist damit geendet, dass die Apple Watch komplett abgestürzt ist und ich den mehrminütigen Boot-Vorgang abwarten durfte.

Und was kann die Uhr gut?

Die Apple Watch belohnt seinen Nutzer wenn er im Stehen pinkelt und damit sein Steh-Ziel erreicht. Außerdem wird man, wenn man auf der Toilette sitzt oder mit 230 km/h über eine Autobahn brettert auch gerne mal daran erinnert, dass man mal wieder aufstehen sollte. Aber Scherz bei Seite: Die Uhr macht Spaß und wenn man sich daran gewöhnt hat, bleibt das iPhone auch mal in der Tasche. Seltener macht das Nutzen einer App wirklich Sinn und wenn die App mal gestartet ist, funktioniert sie meistens gut.

Foto: Die Apple Watch erinnert auch auf der Toliette an das regelmäßige Aufstehen.

Der wirkliche Mehrwert der Apple Watch sind die Fitness-Funktionen, das einfache Sichten von Benachrichtigungen und das schnelle Antworten auf Kurznachrichten. Vor allem, wenn der Gesprächspartner eine Frage stellt, die sich mit einem einfachen "Ja" oder "Nein" beantworten kann, bietet die Uhr meist auch eine sinnvolle Auswahl, sodass eine Antwort direkt vom Handgelenk aus geschickt werden kann. Außerdem kann das iPhone immer lautlos sein, da die Uhr unhörbar über entsprechend Vibrationen mit dem Träger kommunizieren kann.

Pro Apple Watch

  • Lesen von Benachrichtigungen macht Spaß
  • Navigation ist gut implementiert
  • Fitness-Funktionen stellen Mehrwert dar

Kontra Apple Watch

  • Sehr teuer
  • Geringer Akkulaufzeit (1-2 Tage)
  • Apps und Plattform allgemein sehr langsam

Navigation mit der Apple Watch

Der Karten-App widme ich einen gesonderten Bereich. Denn Navigieren mit der Uhr bietet einen echten Mehrwert. Immer wenn ich in Berlin oder einer anderen Großstadt bin, tippe ich mein Ziel ausnahmsweise in Apples Karten-App statt in das Pendant von Google und stecke mein iPhone in meine Tasche. Die Uhr informiert mich dann über Vibrationen darüber, wann ich abbiegen muss oder ob ich mein Ziel schon erreicht habe.

Das rückt den Fokus von der Navigation wieder etwas mehr in Richtung "Entdecken". Ich muss überhaupt gar nicht mehr auf ein Display gucken und habe mehr Zeit mit die Stadt anzuschauen. Und wenn ich spontan entscheide, einen anderen Weg zu gehen wird eine neue Route berechnet und ich entsprechend trotzdem zum Ziel geleitet.

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