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Ausgelöst durch die Insolvenz der Socialbit GmbH bin ich im März mit meiner Freundin nach Weingarten gezogen. Wir wollten ohnehin schon länger zusammen- und näher nach Ravensburg ziehen und durch diesen neuen Umstand konnte ich mir meine Wohnung in Markdorf sowieso nicht mehr leisten. Diesen Umzug habe ich auch als Chance gesehen, mein altes "IT-Setup" nicht zu übernehmen, sondern komplett neu zu überdenken. Die Idee war: die grundsätzliche Steuerung der Wohnung über eine einzige App und das Ziel, diese App aufgrund der ebenfalls vorhandenen Sprachsteuerung gar nicht so oft zu benötigen.
Mittlerweile würde ich behaupten, dass ich dieses Ziel erreicht habe: Wir bewältigen unseren digitalen Alltag quasi ohne Smartphone oder Fernbedienung oder greifen nur noch darauf zurück, wenn wir uns wirklich mit einem Endgerät wie dem Telefunken Fernseher oder den Raumfeld Boxen beschäftigen. In einen früheren Artikel hatte ich bereits erklärt, dass mein Smart Home auf der Softwarelösung OpenHAB 2 sowie einem Raspberry Pi basiert.
Es dauert ein paar Wochen, bis man sich an die Sprachsteuerung gewöhnt hat. Sobald diese Gewöhnung aber eintritt, bleiben Wandschalter unbenutzt und auch das Smartphone in der Tasche. Ich rufe einfach ein "Alexa, setze Boxen auf 50%!", wenn mir selbige auf dem Weg vom Büro zur Küche zu leise erscheinen. Und wenn uns abends im Bett zu warm ist, flüstern wir ein leises "Alexa, schalte Ventilator Schlafzimmer an" oder auch mal ein "Alexa, schalte alles aus", wenn wir mit angeschaltetem Licht oder angeschalteter Musik ins Bett sind.
Natürlich ersetzt so ein Amazon Echo Dot die Fernbedienung oder das Smartphone nicht komplett, dafür ist die Bedienung der einzelnen Endgeräte viel zu komplex. Meinen Fernseher könnte ich zwar auch mit der OpenHAB-App steuern, ich greife dann meist aber doch auf die echte Fernbedienung oder die App des Herstellers zurück . Praktisch aber, dass ich mit einem "Alexa, schalte Kino an" eben die Musik ausschalten, den Fernseher anschalten und die Lampen abdunkeln, umfärben oder je nach Position ebenfalls ausschalten kann. Dafür bräuchte ich manuell mehrere Apps und ein Vielfaches der Zeit.
Die Kaffeemaschine geht werktags um 7:20 an, aber grundsätzlich 30 Minuten nach ihrem Einschalten wieder aus. Die Unterbaulampen sind mit einer WeMo-Steckdose direkt an den Status der hue-Deckenlampe gekoppelt und der Bewegungssensor zur Wohnungstür schaltet bei einer erkannten Bewegung zwischen 18:00 und 06:00 Uhr vollautomatisch das Licht in Bereichen der Wohnung an, in denen nicht geschlafen wird. Falls wir also mal getrennt nach Hause kommen, wird niemand versehentlich aufgeweckt.
Durch diese Sprachsteuerung in Kombination mit diesen Regeln, die selbst die Sprachsteuerung stellenweise unnötig machen, kommt das Smartphone dann tatsächlich nur noch aus der Tasche, wenn wirklich eine Nachricht geschrieben oder ein sonstiger Inhalt konsumiert werden will.
Ich bin Softwareentwickler mit Leib und Seele. Das heißt aber auch, dass meine Fähigkeiten auf der Hardware-Seite meist nicht ausreichen, um eigene Hardware zu entwickeln. Falls es doch dazu kommt, finde ich meistens in der Toolbox Bodensee e.V. einen Menschen, der mir in diesem Themengebiet helfen kann. Unterm Strich hat das aber dafür gesorgt, dass ich wenig selbst entwickelte und viel frei auf dem Markt verfügbare Hardware verwende.
Meine Lampen basieren ausschließlich auf dem hue-System von Philips und alles, was sich nicht standardmäßig über eine WLan-Schnittstelle steuern lässt, habe ich mit einer WeMo-Steckdose von Belkin entsprechend nachgerüstet. Das bindet letztlich auch eine Kaffeemaschine sowie alle Ventilatoren in mein Smart Home ein. Meine Musik höre ich über das Multiroom-Audiosystem Raumfeld von Teufel und mein Fernseher ist ein Gerät von Telefunken.
Bei meiner Wahl des Fernsehers war allerdings nicht die sowieso mittlerweile obligatorische Netzwerk-Funktion des Gerätes sondern der Preis entscheidend. Dass heutzutage verfügbare TV-Geräte in Bezug auf Bedienkomfort und Sicherheit noch immer einen unfassbar großen Nachholbedarf vorzuweisen, habe ich bereits an anderer Stelle erklärt.
Fertig ist so ein Smart Home natürlich nie - dafür entwickelt sich der Markt und die verfügbare Hardware viel zu schnell. Ich möchte entsprechend am Ball bleiben und bin bemüht, neue Produkte und Lösungen oder auch einfache Ideen oder Problemstellungen, die sich aus dem Alltag entwickeln, zu testen oder zu lösen. Geplant habe ich beispielsweise noch die Anbindung meiner Klingel an das System, sodass ein Klingeln die Musik pausiert oder je nach Uhrzeit auch den Weg zur Tür automatisch aufleuchten lässt.
Auch möchte ich alle Räume mit Bewegungssensoren ausstatten um entsprechend bei Nichtbenutzung eines Raumes dort Licht und Musik auszuschalten um letztlich einfach Strom zu sparen. Eine Herausforderung wird auch noch, die Dachfenster mit Motoren zu versehen und diese auch per Sprachsteuerung zu bedienen - praktisch hier: ich könnte auch Unwetter erkennen und die Rollläden dann einfahren.
Außerdem möchte ich meinem Amazon Echo Dot beibringen, auf Nachfrage die entsprechende Entfernung unserer iPhones mitzuteilen. Dank der "iPhone finden"-Funktion der iCloud ist das problemlos möglich.
Das iPhone von Thomas ist aktuell etwa 23,6 Kilometer entfernt. Thomas ist wahrscheinlich bei: Toolbox Bodensee e.V.. Mein Amazon Echo Dot Wenn ich mit der Implementierung dieser Idee fertig bin.
OpenHAB ist eine sehr mächtige und, wenn richtig konfiguriert, sehr stabile Lösung zur Steuerung eines Smart Home ohne auf teure und große Lösungen kommerzieller Anbieter zu setzen. Leider ist die Konfiguration sehr komplex und erfordert sehr viel Fachkenntnisse, die ein Laie nicht hat. Ich musste quasi jedes Endgerät manuell in mein Smart Home einbinden und sehr viel dazu Programmieren. Außerdem benötigt es einiges an Zeit, um sich in OpenHAB einzuarbeiten.
Übrigens: Ich habe vor einigen Wochen ein Forum zum Thema "Smart Home" gegründet, das unter der Domain smart-home-forum.de erreichbar ist. Dort dokumentiere ich meine eigenen Probleme und gebe aber auch gerne Hilfestellungen bei Problemen, die nicht mein eigenes Smart Home betreffen.