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Seit dem 7Hack im Mai 2017 war ich auf keinem Hackathon mehr. Am letzten Wochenende stand allerdings der Hackathon Stuttgart 2017 an, über den ich auch schon im letzten Jahr geschrieben hatte. Offizielle Eröffnung war am Freitag den 27.10.2017 um 17 Uhr, das offizielle Ende am Sonntag den 29.10.2017 ebenfalls um 17 Uhr. Nachfolgend ein Tagebuch, das ich während dem Hackathon geführt habe.
Wir reisen zu zweit mit dem IRE 4218 von Ravensburg direkt nach Stuttgart, bekommen Zuwachs in Bad Schussenried und komplettieren unser Team letztlich in Ulm. Insgesamt sind wir vier Softwareentwickler, wobei unsere Schwerpunkte je nach Person von Hardwareentwicklung über Design reichen. Pro Kopf fahren wir für etwa zehn Euro mit einem Baden-Württemberg-Ticket.
Nach einer kleinen Tour durch die Innenstadt mit Bus und S-Bahn sind wir um 15:00 Uhr in der Phoenixhalle am Römerkastell in Stuttgart angekommen. Zwei Stunden zu früh. Damit gleichen wir aber immerhin unser extremes Zuspätkommen aus dem letzten Jahr wieder aus.
Endlich ging es los. Von der Begrüßung über die Vorstellung der Sponsoren und Plattformen sowie der Jury und der Preise sowie dem Teambuilding sind allerdings sehr lange drei Stunden vergangen. Die drei Hauptpreise sind mit jeweils 1000€ dotiert und die einzelnen Partner und Sponsoren vergeben nochmals eigene Preise. Wir hatten anfangs Probleme, eine Idee zu haben, die uns auch das Wochenende beschäftigt, wurden aber letztlich nach reichlicher Überlegung doch fündig.
Kurz vor Eröffnung des sehnsüchtig erwarteten Buffets - es gab leckere Maultaschen von Lou's Maultäschle- war der Abend für den Start der Entwicklung respektive Umsetzung der Projekte definiert. Wir haben uns für ein Snake-artiges Spiel entschieden, das primär durch ein gestenerkennendes Armband gesteuert wird.
Technologisch haben wir geplant, uns in der Ecke von node.js, AngularJS, Socket.IO und Phaser.JS anzusiedeln. Außerdem werden wir native Apps für Android und iOS entwickeln, um das Sensorarmband möglichst sinnvoll einzubinden.
Wir hatten uns vorgenommen, uns nicht die Nächte um die Ohren zu schlagen sondern einfach zeitig schlafen zu gehen um dafür direkt am nächsten Morgen wieder fit zu sein. Darum haben wir uns gegen 23 Uhr auf den Weg gemacht, um etwa 30 Minuten später in unserem AirBnB-Zimmer zu sein.
Wir lagen zu diesem Zeitpunkt gut im uns selbst gesteckten Zeitplan, waren diesem sogar etwas voraus.
Wie erwartet fit, großteils geduscht und ausgeschlafen, sind wir am Samstagmorgen gegen 8:15 Uhr auf dem Hackathon aufgeschlagen. Auf dem Weg schon grob den Ablauf des Morgens besprochen, haben wir vor Ort direkt mit der Umsetzung dieses Planes begonnen.
Gestärkt vom Frühstück kommen wir gut voran, ein weiterer Prototyp unseres gestengesteuerten Mehrspieler-Spieles hat schon nach etwa 90 Minuten seine finale Form angenommen.
Den Morgen verbrachten wir tief in unseren Projekten. Parallel wurde der Server, die dazu passende Display-Anwendung und das dazugehörende Design entwickelt. Außerdem haben wir es geschafft, die Sensorarmbänder mit einer Android-App zu verbinden und haben auch hier angefangen, die Anbindung an den Server zu implementieren.
Zum Mittagessen waren wir mit den Höhepunkten unserer Probleme und noch zu erledigenden Aufgaben konfrontiert. Das Spiel hat grundsätzlich funktioniert, war aber noch relativ laggy und sah stellenweise noch nicht so aus, wie wir das wollten. Auch die Android-App war quasi fertig, wir kämpften nur mit unregelmäßig auftretenden Verbindungsproblemen zum Bluetooth-Armband.
Wir gönnten uns eine Pause und ein stärkendes Mittagessen, serviert von unserem inoffiziellen Team-Mitglied Lou's Maultäschle.
Zum frühen Abend war die Arbeit an einem unserer vier Projekte, der Controller-Anwendung die unser Spiel durch Bewegen des Smartphones steuert, abgeschlossen. Davon abgesehen räumen wir allesamt unsere Projekte auf und bemühen uns, nichts neues mehr einzubauen.
Zu diesem Zeitpunkt funktioniert auch die Kollisionserkennung für unsere Würmer schon relativ gut, muss aber noch optimiert werden, da es noch gewissen Winkel gibt, mit denen sich Würmer berühren können, ohne dabei zerstört zu werden.
Zum Abendessen hat uns unser inoffizielles Team-Mitglied Lou's Maultäschle wieder nicht im Stich gelassen: Es gibt Burger in verschiedensten Variationen. Neben den Varianten "Pulled Pork" und "Pulled Beef" der Kollegen gönne ich mir die schwäbische, ebenfalls angebotene, Burgerinterpretation.
Von dieser Stärkung abgesehen sind wir zu diesem Zeitpunkt nochmals dabei, alle unserer vier Anwendungen zu verschönern und dabei noch seltsame Synchronisationsprobleme in Bezug auf die Kommunikation unserers Servers mit dem anzeigenden Display-Frontend zu untersuchen.
Wir denken, dass wir fertig sind. Die Kollisionserkennung funktioniert, wir haben Flyer für die kleine Messe am Sonntag gedruckt, die Android-App funktioniert tadellos und wir konnten bereits zu dritt unser Mehrspieler-Spiel spielen und hatten dabei tatsächlich Spaß. Auch die Präsentation war weitestgehend vorbereitet und wir entscheiden uns nach diesem langen Tag wieder zeitig in unser AirBnB zu gehen. Dank der Zeitumstellung mit einer Extramütze Schlaf.
Wir waren wieder pünktlich zum Frühstück zurück, mit dem Ziel unseren Messestand vorzubereiten sowie die Präsentation ein paar Mal zu üben. Außerdem hatten sich über die Nacht ein paar unserer Testgeräte entladen und wir kämpften damit, diese wieder entsprechend mit Energie zu versorgen.
Ab 08:30 sind vier Jurygruppen durch die Hallen gelaufen um eine Vorauswahl von 16 Teams zu wählen, die in die Finals kommen und damit ab 14 Uhr pitchen dürfen und dementsprechend eine Chance auf einen der Hauptpreise haben. Wir wurden gegen 09:30 von zwei Jury-Mitgliedern besucht und konnten unser Spiel erfolgreich präsentieren - die Jury durfte sogar spielen.
Nach dem Besuch der Jury durften wir unsere Präsentation auf der Pitch-Bühne testen - natürlich noch ohne zu wissen, ob wir überhaupt präsentieren dürfen. Das dreiminütige Kontingent füllen wir in etwa mit zwei Minuten Projektpräsentation und einer Minute Demospiel. Wir spielen zu dritt, online direkt auf der Bühne.
Zum frühen Nachmittag ging es dann endlich los. Zuerst durften die zwei Schülergruppen ihre Projekte innerhalb eines Zeitkontingents von fünf Minuten vorstellen. Diese Präsentationen waren durchaus unterhaltsam, haben aber primär gezeigt, was alles schieflaufen kann. Was diese Kids in der kürze der Zeit alles versucht und letztlich auch geleistet hatten, war aber durchaus imponierend.
Wir durften etwa gegen 15 Uhr auf die Bühne. Unsere Präsentation war direkt in unser Spiel eingebettet und leider waren wir eines der wenigen Teams, das eine Live-Demo hatte. Ich finde das sollte bei Hackathons immer das Ziel respektive eine Anforderung sein.
Wie geplant spielten wir nach etwas mehr als zwei Minuten zusammen, im W-LAN, in Echtzeit und ohne Probleme gegeneinander. Sogar ein Zuschauer hatte sich heimlich auf unseren Server gemogelt und mit uns gespielt.
Leider konnten wir die Preisverleihung nicht ganz bis zum Ende anschauen, da uns die letzte zeitlich tragbare Heimreisemöglichkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu einer relativ frühen Abreise zwang. Wir verlassen den Event mit ein paar Bier unter den Armen etwa 20 Minuten nach dessen angekündigten Ende.
Wir hatten großen Spaß. Für einen Preis hat es traditionell leider nicht gereicht, obgleich wir uns mit vier fertigen Projekten und einer vollumfänglich funktionierenden Lösung durchaus Chancen errechnet hatten. Insgesamt sind wir durch die Erlaubnis, in der Pitch-Runde auftreten zu dürfen, in die engere Auswahl der Jury und damit die Finals gelangt. Zugleich waren wir damit aber automatisch nicht in der Publikums-Abstimmung, in der wir vielleicht hätten besser punkten können.
Insgesamt waren etwa 150 Teilnehmer und 32 Ideen auf dem Event vertreten und die Sponsoren haben sich teilweise auch mit Exponaten vorgestellt. Besonders spannend: Von Trumpf gab es eine Aktion vor Ort, um ebenfalls verschenkte Metall-Tassen mit einem Laser mit einem beliebigen, und zuvor mit einem Tablet gezeicheten Bild innerhalb von ein paar Sekunden zu gravieren.
Mein abschließender Dank geht an alle Sponsoren, und natürlich vor allem das Team der logicline GmbH für die Organisation des Hackathon Stuttgart 2017. Außerdem natürlich an die Sponsoren Kärcher, NTT DATA, Lenze, Bosch, car2Go, Trumpf und S-Bahn Stuttgart. Ein besonderes herzlicher Dank geht natürlich nochmals an Lou's Maultäschle, ohne den ein Weiterkommen oder gar Überleben gänzlich ausgeschlossen gewesen wäre.
Der gesamte Pitch kann übrigens auch als Livestream auf der Facebook-Seite des Hackathon Stuttgart angeschaut werden. Unser Team - das Team "WRIGGLE" ist etwa ab Minute 54 zu sehen.